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Deep Story nr. 110 l message zero l by Thys & Taylor

 

Wir sind froh heute unsere weitere Zusammenarbeit mit Simon Rucker verkünden zu können. Nachdem uns sein Inselabenteuer über lange Zeit gut unterhalten hat, steht nun sein neues Projekt in den Startlöchern. Dieses Mal entführt er uns in eine düstere Zukunfts-Dystopie. Wir werden mit ihm gemeinsam eine große und komplexe Welt bereisen, die sich im Umbruch befindet. Eine Welt die von wenigen geleitet wird und in der es denen gut geht, die keine Fragen stellen. Der Prolog der neuen Episodengeschichte wird musikalisch von Thys & Taylor begleitet. Sie greifen die düstere Grundstimmung der ersten Zeilen auf und versetzen uns mit ihrer gekonnten Track Auswahl in die die Gedankenwelt von Samuel.

Mein Name ist Samuel und dass ich dir diese Nachricht schreibe, ist das letzte, was ich in meinem schwindenden Leben mache. Mein Name ist Samuel und ich sitze hier oben an den Hängen des dunklen Gebirges in meiner Hütte und schreibe eine Nachricht, die dich vielleicht niemals erreichen wird. Ich nenne sie Nachricht Null, denn es gibt nichts mehr zu tun. Die Nacht zieht langsam über die Grate und taucht alle Felsen und Schluchten um die weite Alm herum in ihre trübselige Finsternis. Die wüsten Gestalten werden bald ihre Höhlen und Gruben verlassen, um die wenigen Verbliebenen wieder und wieder heimzusuchen. Und inzwischen weiß ich, es gibt auch noch Schlimmeres.
Draußen am Himmel ziehen vereinzelt Vögel vorbei. Ich weiß nicht, vielleicht ziehen sie schon nach Süden – in der Hoffnung, dort etwas Besseres als hier zu finden. Ein Vögelchen muss nicht viel denken. Ein Vögelchen darf Hoffnung haben. Schimmernd hängt der Dunst über dem Abgrund, es wird allmählich kühl hier drinnen, hinter den dünnen Scheiben aus mit sprödem Moos bewachsenen Glas. Es wird allmählich kühl hier drinnen, Holz für ein Feuer habe ich keines mehr. Ich zünde eine zweite Kerze an mit dem abgegriffenen Benzinfeuerzeug. Und wenn das Ding schon einmal brennt, auch gleich noch eine weitere Zigarette. Es fröstelt mich, bald werde ich mir im anderen Zimmer den Mantel holen und weiterschreiben. Weiterschreiben, bis mir der dünne Bleistift aus meinen schmerzenden Fingern fällt und ich in mir zusammensinke. Falls es den Gestalten der Nacht nicht eher gelingt, meine Barrikaden in den unteren beiden Stockwerken einzureißen und mich mit ihren langen knöchernen Armen aus meiner Schreibstube zu schleifen, um wer weiß was mit mir anzufangen.


Today we are happy to announce our further collaboration with Simon Rucker. After his island adventure has entertained us for a long time, his new project is now in the starting blocks. This time he takes us into a dark future dystopia. We will travel with him through a large and complex world that is in upheaval. A world run by a few and where those who don’t ask questions are doing well. The prologue of the new episode story is musically accompanied by Thys & Taylor. They pick up the gloomy mood of the first lines and put us in the mind of Samuel with their skillful track selection.

My name is Samuel and me writing you this message is the last thing I’m doing in my fading life. My name is Samuel and I am sitting up here on the slopes of the dark mountains in my cabin writing a message that may never reach you. I call it message zero, for there is nothing more to do. Night moves slowly over the ridges, plunging all the rocks and ravines around the vast alpine pasture into its murky darkness. The wild creatures will soon leave their caves and pits to haunt the few remaining ones again and again. And in the meantime I know, there is even worse.
Outside in the sky, scattered birds pass by. I don’t know, maybe they are already heading south – hoping to find something better there than here. A little bird doesn’t have to think much. A little bird may have hope. Shimmering haze hangs over the abyss, it is gradually getting cool in here, behind the thin panes of glass overgrown with brittle moss. It is gradually getting cool in here, I have no more wood for a fire. I light a second candle with the worn gasoline lighter. And if the thing already once burns, also immediately still another cigarette. I shiver, soon I will get my coat in the other room and continue writing. Keep writing until the thin pencil falls out of my aching fingers and I sink down inside myself. If the figures of the night do not succeed sooner in tearing down my barricades in the lower two floors and drag me with their long bony arms from my writing room to do who knows what with me.

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Text by:
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